Rendsburg, 14.02.2015

Bei der Wahl zum Unwort des Jahres (Kategorie: Jogis neue Garde spielt Hallenfußball)  landete der Begriff „5.-Platz-Fluch“ unangefochten auf Platz 1. Unsere Jungs hatten bei den letzten Hallenauftritten aber auch wirklich alles getan (5. Platz beim Turnier in Gettorf, bei der HKM, beim Turnier in Quickborn und beim Auftritt in Flintbek/Bordesholm), um den Juroren bei ihrer Entscheidung nicht allzu viel Kopfzerbrechen zu bereiten und so blieb den Juroren gar keine andere Möglichkeit, als diesen Begriff entsprechend zu „prämieren“.

Fest entschlossen diesen Fluch endlich zu durchbrechen und alle Kritiker „Lügen“ zu strafen („die können nur 5. Plätze!“) machten sich unsere Jungs am vergangenen Samstag auf den Weg ins benachbarte Westerrönfeld, wo der dort beheimatete Sportverein zum Hallenturnier geladen hatte und sich sämtliche 2005er-Teams aus der näheren Umgebung von Rendsburg ein Stelldichein gaben.

Spiel I – TSV Jevenstedt – Endstand 2:0

Es ging gleich gut los. Bereits in der ersten Spielminute kam Marcel nach einem feinen Pass von Jonte in Schussposition, setzte den Ball aber leider an den Pfosten. Nur eine Minute später bezwang dann aber Lasse mit einem noch leicht abgefälschten Schuss aus dem Rückraum den Jevenstedter Schlussmann und erzielte die hochverdiente Führung (2. Minute, 1:0). Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Quasi im Minutentakt ergaben sich nun weitere Tormöglichkeiten für unsere Jungs, die jedoch vom sich tapfer in jeden Schuss werfenden Torhüter zunichte gemacht wurden oder aber am Pfosten landeten (wieder einmal Marcel nach einem tollen Alleingang). In der Schlussminute gab es dann aber doch noch einen Treffer zu bejubeln, als Marcel im Nachschuss die Führung auf 2:0 ausbauen konnte (12. Minute). Somit stand am Ende ein völlig verdienter Sieg zu Buche, der Anlass zur Hoffnung gab, dass man dieses Turnier vielleicht sogar mal auf einem Podiumsplatz beenden würde.

Spiel II – RTSV – Endstand: 1:0

Ein Gegner eines ganz anderen Kalibers erwartete uns in der darauffolgenden Partie. Dort standen wir dem RTSV gegenüber, einer Mannschaft, die an guten Tagen vielen Mannschaften aus der Region große Probleme bereiten kann. Man war also gewarnt. Und einen dieser Tage schienen sie natürlich ausgerechnet gegen uns wieder „erwischt“ zu haben…. Im Vergleich zum Spiel gegen Jevenstedt, wo man dem Gegner noch durch gutes Positionsspiel und entsprechende Kombinationen den „Zahn“ ziehen konnte, so wirkte es im Spiel gegen den RTSV zunächst erst einmal ein wenig ungeordnet. Immer wieder taten sich große Lücken auf, die insbesondere der Spieler mit der Rückennummer 7 zu seinen Gunsten zu nutzen verstand. Glücklicherweise haperte es dem RTSV aber an der letzten Konsequenz beim Torschuss und so blieb unseren Jungs ein Gegentor erspart. Kurz vor dem Ende gelang unserem Team dann sogar der entscheidende „Lucky Punch“. Marcel kam im gegnerischen Strafraum an den Ball, legte sich den Ball noch einmal zurecht und schob den Ball am chancenlosen Torhüter vorbei ins Tor (11. Minute, 1:0). Kurz darauf war Schluss und unsere Jungs bejubelten einen etwas glücklichen aber aufgrund der kämpferischen Leistung auch nicht völlig unverdienten Erfolg. Manchmal braucht es halt auch eines „dreckigen“ Sieges, um ganz vorne dabei sein zu können…..

Spiel III – FC Fockbek – Endstand: 3:0

Im nächsten Spiel gegen den FC Fockbek galt es nun,  die Serie auszubauen und einen weiteren Schritt in Richtung „Treppchen“ zu machen. Unsere Jungs legten los wie die „Feuerwehr“. Bevor Fockbek überhaupt wusste wie ihnen geschah, lagen sie schon 0:3 hinten. Marcel nach einem Konter zum 1:0 (1. Minute), Paul nach einer überlegten Vorarbeit von Marcel zum 2:0 (2. Minute) und wiederum Paul auch wieder nach schöner Vorlage von Marcel zum 3:0 (3. Minute), sorgten relativ schnell für klare Verhältnisse. Auf Anweisung von Coach Thorben Lukas („spart eure Kräfte“), „schaltete“ man im Anschluss ein zwei „Gänge“ zurück und brachte dieses Ergebnis souverän über die Zeit. Ohne Gegentor und mit 9 Punkten auf der Habenseite, ging es nun in eine längere Pause (4 Spiele ohne eigene Beteiligung), die unsere Jungs nutzen, um sich am sehr reichhaltigen und nett dekorierten „Eltern-Catering“ (unter anderem belegte Brötchen mit Paprikalächeln…..) zu bedienen.

Spiel IV – Westerrönfelder SV – Endstand: 1:1

Frisch gestärkt ging es nun in die Partie gegen den gastgebenden Westerrönfelder SV, der aufgrund seiner bisherigen im Turnierverlauf gezeigten Leistungen durchaus als ein Anwärter auf den Turniersieg gehandelt wurde. Es entwickelte sich ein packendes Match mit Torchancen auf beiden Seiten. Beide Teams schenkten sich nichts und  boten den Zuschauern ein wahres Spektakel. In der 4. Spielminute schien das Spiel zunächst zu unseren Gunsten zu „kippen“, als Marcel seine ganze Cleverness in die Waagschale warf und den Ball am gegnerischen Schlussmann vorbei ins obere rechte Toreck beförderte (1:0). Kaum war jedoch der Jubel verhallt, lag der Ball auch schon wieder in unserem Gehäuse. Der Gegner hatte eine Unaufmerksamkeit unserer Defensive genutzt, und kam so, zumindest für den Geschmack des Rotenhöfer Anhangs, etwas zu schnell zum Ausgleich (5. Minute). Kurz vor Schluss ergab sich dann noch eine große Gelegenheit für unser Team, auch aus diesem Spiel als Sieger hervorzugehen, als Marcel auf der linken Außenbahn seine Gegenspieler „schwindelig“ spielte, den Ball vor das Tor brachte, Paul an das „Leder“ kam, abzog und nur vom hervorragend reagierenden Torhüter am Torerfolg „gehindert“ werden konnte. Schade eigentlich….;-) Wenig später war Schluss und somit blieb es bei der insgesamt auch leistungsgerechten Punkteteilung, die unseren Jungs im Hinblick auf den Turniersieg sicher mehr weiterhalf, als dem Gegner…..

Spiel V – Osterrönfelder SV – Endstand: 1:0

Aufgrund der Niederlage des ärgsten Verfolgers, dem Westerrönfelder SV, im Spiel gegen den RTSV, stand dann bereits vor der Partie gegen den OTSV fest, dass unseren Jungs der Titel nicht mehr zu nehmen sein würde. Entsprechend gelassen ging man in dieses Match. Die Jungs und Mädels von Trainer Pierre Peuß (coachte mit einem Kaffeebecher in der Hand….) waren aber auch nicht darauf aus, sich kampflos zu ergeben und so entwickelte sich ein überraschend offener Schlagabtausch, ohne das es zunächst Tore zu bejubeln gab. Wohl dem, der dann einen Spieler wie Lasse in seinen Reihen weiß, der, wenn es denn mal „eng“ wird, mit seiner Schussfertigkeit ein Spiel zu Gunsten der eigenen Mannschaft entscheiden kann. In der 8. Minute zog er einfach mal aus der Distanz ab und der Ball „schlug“ im Kasten des OTSV ein (1:0).  Aber der OTSV gab nicht auf und kam im weiteren Verlauf auch noch zu der ein oder anderen Tormöglichkeit, die jedoch glücklicherweise nicht mehr zum Torerfolg führten. Die Schlusssirene ging dann im Jubel unsere Jungs unter, die sich über den Turniersieg sichtlich freuten und ausgelassen über das Spielfeld „tollten“.

Vom eingangs beschriebenen „5.-Platz-Fluch“ war natürlich nach Turnierende keine Rede mehr, stattdessen hallten Jubelgesänge aus der Kabine unserer Jungs durch die Katakomben der Westerrönfelder Mehrzweckarena („die Nummer 1 der Welt sind wir…“) und Insider wussten von Tanzeinlagen zu berichten, die so manchem Nationalspieler nach dem WM-Titel gut zu Gesicht gestanden hätten. Und auch die ärgsten Kritiker („so langsam kann man auch mal die Trainerfrage stellen…“) ließen sich von der Euphorie anstecken und gönnten sich zur Feier des Tages ein zweites Salamibrötchen….;-)

Eine Dankeschön gebührt dem Westerrönfelder SV, dem es gelungen ist, ein sehr schönes, harmonisches, fast schon familiäres Turnier auf die Beide zu stellen, wo sich sowohl Aktive als auch Zuschauer stets willkommen und gut aufgehoben fühlten und auch in sportlicher Hinsicht einiges geboten wurde.