Rendsburg, 17.05.2015

Zum Abschluss der Himmelfahrtsfeierlichkeiten gab sich der OTSV auf der Sportanlage Rotenhof die Ehre und unsere Jungs, entsprechend ausgeruht, zum Teil direkt aus der jeweiligen Urlaubsregion angereist, „brannten“ darauf, nach der Niederlage gegen den TuS Jevenstedt und nicht zu vergessen, der 4:8 Niederlage in Osterrönfeld, dem Gegner ordentlich Paroli zu bieten. Körperlich robust aufgestellt (Gardemaß in fast allen Mannschaftsteilen…) und mit enormer Schusskraft ausgestattet (die Gegentore im Hinspiel waren noch in guter Erinnerung), erwartete uns aber ein Gegner, der keinesfalls gekommen war, um unserem Team artig Spalier zu stehen….. Das würde eine ganz „heisse“ Kiste werden, soviel stand mal fest…….!

Unsere Jungs kamen verhältnismäßig gut ins Spiel (ist ja nicht unbedingt ihre Spezialdisziplin…) und machten von Beginn an mächtig Druck, versäumten es aber, eine der doch recht klaren Tormöglichkeiten zu verwerten. Der OTSV beschränkte sich zunächst darauf, das Spiel zu beruhigen und nach Möglichkeit, hinten nichts weiter „anbrennen“ zu lassen, was ihnen zumindest in Bezug auf das Vermeiden eines Gegentores auch gelang (unter der Woche hatte sich der OTSV gegen Osdorf mehrfach auskontern lassen und wollte dies unter allen Umständen verhindern….). Aber damit nicht genug, in der 8. Spielminute gelang ihnen dann quasi mit ihrem ersten richtigen Angriff, der ersten Torchance, sogar der Führungstreffer (0:1), als eine schöne Hereingabe von der rechten Seite aus kurzer Distanz über die Linie befördert werden konnte. Die Taktik ging also auf…. Für unsere Jungs natürlich bitter, aber so ist Fussball nun mal…. Wie sagt man doch so schön: „Wer die Dinger vorne nicht macht......“ Aber das Spiel war ja noch lange nicht vorbei. Es blieb noch genug Zeit, um selber zum Torerfolg zu kommen. Nun galt es „kühlen“ Kopf zu bewahren und nicht zu hektisch zu agieren. Natürlich leichter gesagt als getan gegen eine Mannschaft, die primär darauf bedacht war, über Konter zum Erfolg zu kommen und welcher die Führung dementsprechend perfekt in die Karten spielte. Zu allem Überfluss konnten sie in der 15. Spielminute, nach einer feinen Einzelleistung vom Ex-Rotenhöfer Melf (wechselte zu Jahresbeginn zum OTSV), sogar noch einen weiteren Treffer nachlegen (0:2). Aber auch dieser Rückstand ließ unser Team nicht verzweifeln. Immer wieder versuchten sie, das gegnerische Abwehrbollwerk zu „knacken“, übertrieben es aber zum Teil mit ihren Einzelaktionen, denn anstatt es mit einem einfachen Doppelpass zu lösen, wurde viel zu oft die 1:1-Situation gesucht, die jedoch zumeist von den ausgebufften Defensivspezialisten des OTSV für sich entschieden wurden. Aber auch unsere Mannschaft ließ im weiteren Spielverlauf defensiv nicht viel zu und somit blieb es bei dem 2-Tore-Rückstand zur Halbzeit, sicher kein optimales Ergebnis, aber auch kein Ergebnis, welches Anlass dazu gegeben hätte, das Handtuch zu werfen…..

Entsprechend motiviert gingen unsere Jungs dann in die zweite Spielhälfte. Dort folgte aber sogleich (erste Spielminute der 2. Halbzeit) die kalte Dusche. Denn anstatt einen eigenen Treffer zu erzielen, zur Aufholjagd zu blasen und ggf. das Spiel noch drehen zu können, lag der Ball nach einer Ecke und der daraus resultierenden Unordnung plötzlich hinter unserer Linie (0:3). Einen psychologisch ungünstigeren Zeitpunkt für einen weiteren Gegentreffer konnte es gar nicht geben. Nun war Charakter gefragt (oder wie Olli Kahn sagen würde: „Eier“). Einen ersten Beweis ihrer Charakterstärke gab es dann in der 29. Spielminute zu bestaunen. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Simon und Jonte, kam Jonte in Schussposition und brachte den Ball abgeklärt und clever im gegnerischen Tor unter (1:3). Das sah doch schon mal ganz gut aus…. Nur zwei Minuten später setzte sich Henry wiederum über rechts durch und überlistete den Osterrönfelder „Goali“ mit einem frechen Schuss auf die kurze Ecke (2:3). Würde hier tatsächlich noch etwas möglich sein….?! Würde es tatsächlich gelingen, diesen vermaledeiten 3-Tore Rückstand zu egalisieren, vielleicht sogar noch in einen Sieg umzuwandeln?! Träumen musste erlaubt sein…;-) Und es durfte tatsächlich weiter geträumt werden…. In der 37. Spielminute sorgte Marcel mit einem weiteren Treffer (das genaue Zustandekommen ist dem Autoren leider nicht mehr geläufig – vermutlich hat er zu viel gejubelt….) dafür, dass dieser Traum tatsächlich wahr zu werden schien (3:3). Wie cool war das denn…..! Für diese Träumereien hatte der OTSV überraschenderweise überhaupt nicht übrig und sorgte mit einem recht humorlosen Torerfolg, nach einem Freistoß aus halbrechter Position für schnelle Ernüchterung und ein böses Erwachen bei allen Träumern (39. Spielminute, 3:4)…  Was für Spielverderber….! Also doch kein HappyEnd...! Aber die Körpersprache und das allgemeine Auftreten unsere Jungs nach diesem erneuten Rückschlag gab dann doch wieder Anlass zu Hoffnung. Couragiert suchten sie weiterhin ihr Heil in der Offensive und belohnten sich tatsächlich, nur 5 Minuten nach dem Rückstand, mit dem erneuten Ausgleich. Marcel marschierte Richtung Tor, zog ab, der gegnerische Schlussmann konnte den Ball nur „abklatschen“, Jonte stand goldrichtig und drückte den abgewehrten Ball aus kurzer Distanz über die Linie (44. Spielminute, 4:4). Riesenjubel im weiten Rund der Sportanlage Rotenhof und natürlich auch große Freude bei unseren Jungs…. Das so ein Erfolgserlebnis, so eine Energieleistung noch einmal neue Kräfte freisetzen kann, konnte man in den verbleibenden Spielminuten beobachten (waren ja noch 6 an der Zahl..). Wie entfesselt belagerte unser Team das gegnerische Gehäuse, kam jedoch auch weiterhin nur schwer in eine wirklich erfolgsversprechende Schussposition. Kurz vor dem Ende ergab sich dann aber tatsächlich noch einmal eine Großchance. Marcel nahm eine Hereingabe elegant an, ließ den Gegenspieler ins Leere laufen, zog per Dropkick ab, der Ball flog in hohem Bogen in Richtung Torwinkel, einige hatten den Torschrei schon auf den Lippen, wurde dann aber leider mit einem Superreflex des ohnehin über die ganze Spielzeit sehr auffälligen Torhüters entschärft. Das wäre wohl aber auch ein bisschen viel des Guten gewesen….. Wenig später beendete dann der sehr umsichtige Schiedsrichter Fabian das Spiel und beide Mannschaften mussten sich mit diesem Unentschieden begnügen, wobei sich diese Punkteteilung für unsere Jungs eher wie ein Sieg anfühlte.

Nun gilt es nach Möglichkeit zukünftig gar nicht erst so hoch in Rückstand zu geraten, und wenn doch, dürfte allen Beteiligten spätestens nach diesem Spiel klar sein, dass dies noch lange nicht bedeutet, dass man das Spielfeld auch als Verlierer verlassen muss. Im Fussball ist nun mal alles möglich…..